Amarellen (Sauerkirschen)

Kurzdefinition: Steinobst, auch spanische Weichseln genannt

Historische Bedeutung: Die Amarếlle, plur. die -n. 1. Eine Art dunkelrother, großer saurer Kirschen, welche kurze Stiele haben, von einem angenehmen Geschmacke sind, und im Österreichen Spanische Weichseln heißen. Eben daselbst werden die großen, hellrothen, runden, säuerlichen Kirschen, an langen und dünnen Stielen, Amarellen, in andern Gegenden Amorellen, Marillen, Marellen und Ammern genannt. In Meißen unterscheidet man beyde Arten durch die Nahmen schwarze und rothe Ammern. […] (Adelung Bd. 1, Sp. 244-245)

Schreib- und Sprachvariationen: Ameritten, Amorellen

Rezepte:

  1. [Amarellen außgebacken.] (Ein new Kochbuch, 1581)
  2. [Amarellen Latwerge]. (Ein new Kochbuch, 1581)
  3. Amarellensafft. (Ein new Kochbuch, 1581)
  4. [Amarellen Confect]. (Ein new Kochbuch, 1581)
  5. [Amarellen Turten]. (Ein new Kochbuch, 1581)
  6. [Mandelkäs mit Amarellen Safft] (Ein new Kochbuch, 1581)
  7. [Gebacken Amarellen.] (Ein new Kochbuch, 1581)
  8. [Ein Suppen von Amarellen.] (Ein new Kochbuch, 1581)
  9. Item Tortten zumachen von Ameritten. / (Dückher Kochbuch, 1654)
  10. Item Turtten zumachen v: Amorellen. / (Dückher Kochbuch, 1654)
  11. Kirssen (Koch-Buch für Geistliche, 1672)
  12. Eine Brüh von Amarelln über allerley weisses Geflügel. (Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch, 1691)
  13. Amarelln und Weixeln zu bachen. (Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch, 1691)
  14. Ammerellen= Füll in die Dorten. (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  15. Ammerellen Rötzlein (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  16. Ammerellen ausgelößter von den Kern oder Steinen (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  17. Ammerellen frischer mit dünnen Stenglen zu kochen (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  18. Daß Sorbetta hieuon (Limonadenkochbuch, 17xx)
  19. Wasßer von amerellen (Limonadenkochbuch, 17xx)
  20. Birnenkompott. (Österreichische Mehlspeisenküche, 1914)