Historische Bedeutung: Die Preiselbêêre, plur. die -n, ein Nahme einer doppelten Art Beeren und der Staude, welche sie trägt. 1) Der rothen mehlartigen Bärentraube oder Sandbeere, welche in sandigen unfruchtbaren Wäldern wächst, und auch Mehlbeere, bey Zelle Moorbeere, von dem Nieders. mör, mürbe, genannt wird; Arbutus Uva ursi L. Die Blätter dieser Staude haben einen herben zusammen ziehenden Geschmack. Noch mehr aber, 2) einer Art Heidelbeeren, welche auf ganz niedrigen Stäudchen in den Wäldern des kältern Europa wachsen, roth von Farbe sind, und einen zwar herben, aber zugleich auch angenehmen, säuerlichen und erfrischenden Geschmack haben, und daher in Zucker eingemacht und zum Braten gegessen werden [...] (Adelung Bd. 3, Sp. 832-833)
Schreib- und Sprachvariationen: Päßlpier, Päßlbier, Bäßl pör, Päßlpör, Päßlbör
Rezepte:
- Päßlpier Khoch. / (Dückher Kochbuch, 1654)
- Die Khütten Sultz mit / Bäßl pör. / (Dückher Kochbuch, 1654)
- Paißlpöhr safft. (Kochbuch des Carolus Robekh, 1679)
- Auerhahn in einer Wachholder= oder Kronabet= Brühe. (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
- Kalter Hecht in der Sulze (Faſtenaſpick). (Die Hausköchin, 1867)
- Eingelegtes Gemiſch zum Rindfleiſch. (Die Hausköchin, 1867)
- Scharrknödel, sogenannte Götzen. (Österreichische Mehlspeisenküche, 1914)
- Ungarische Kartoffelnudelchen. (Österreichische Mehlspeisenküche, 1914)
- Preißelbeeren. (Österreichische Mehlspeisenküche, 1914)
- Saazer Kompott. (Österreichische Mehlspeisenküche, 1914)